Fällt es Dir schwierig Dich zum Sprachenlernen zu motivieren und aufzuraffen?
Jeden Tag nimmst Du es Dir vor, aber wenn es so weit ist, schaffst Du es einfach nicht anzufangen? Irgendwie kommt Facebook, YouTube, der Fernseher oder sonst irgendwas dazwischen?
Das ist auch für mich ein bekanntes Phänomen. Irgendwie fallen einem tausend andere Sachen, die noch machen könnte, anstelle zu lernen.
Es gibt aber eine ganz simple Lösung dafür: Mach Dir Termine. So hast Du gar keine andere Wahl als zu lernen.
Das ist ein bisschen wie früh aufstehen. Wenn Du zur Arbeit musst oder einen Termin hast, schaffst Du es immer (auch wenn es manchmal sehr schwer fällt). Wenn Du das nicht hast, ist es kaum möglich früh aufzustehen.
Hast Du Dir schon mal vorgenommen am Wochenende früh aufzustehen? Das klappt sehr oft nicht.
Nach diesem Prinzip musst Du auch Dein Lernen gestalten.
Mit Terminen zwingst Du Dich ganz einfach zum Sprachenlernen.
Hier sind 4 Wege, mit denen Du Dein Lernen mit Terminen versehen kannst, damit Du gar keine andere Wahl hast als zu lernen.
1. Feste Termine für Tandemgespräche
Mach Dir über die Woche verteilt mehrere Termine für Tandemgespräche. Optimal sind 3 Tandemgespräche pro Woche, um schnell voranzukommen. Mindestens 1 Termin sollte es aber auf jeden Fall sein.
Hier erfährst Du, wie Du einen Tandempartner findest und optimale Tandemgespräche führst.
Wenn Du einen Termin hast, bist Du deutlich weniger gewillt diesen ausfallen zu lassen als eine Stunde lernen, die Du Dir vorgenommen hast.
Denn Du kannst nicht einfach so nicht erscheinen. Du musst Deinem Tandempartner absagen. Und dafür brauchst Du in der Regel einen guten Grund.
Das ist eine gute Hürde und sorgt dafür, dass Du die meisten Termine wahrnehmen wirst.
Vor allem, wenn Du einen Tandempartner schon länger kennst, wirst Du weniger gewillt sein diesen hängen zu lassen.
Noch besser klappt das mit richtigen Treffen. Ein richtiges Treffen sagst Du nicht so schnell ab.
Am besten ist es wöchentlich immer wieder denselben Termin zu haben. So wird es zur Gewohnheit und Du brauchst Dich nicht immer mit Deinem Tandempartner auf ein Neues abzusprechen.
Vergiss nicht am Ende jedes Tandemgespräches den nächsten Termin zu machen. Sonst gerät es in Vergessenheit.
2. Stammtische / Tandemevents und weitere Veranstaltungen
In den meisten Städten gibt es regelmäßige Veranstaltungen für das Sprachenlernen.
Das können Sprachstammtische sein oder Tandemevents bei denen Teilnehmer entweder auf einer Sprache sprechen oder verschiedene Sprachen miteinander üben.
Mach es Dir zur Gewohnheit zu solchen Veranstaltungen zu gehen.
Verpflichte Dich selbst indem Du im Anschluss allen ankündigst, dass Du beim nächsten Mal kommst.
So fällt es Dir schwerer den Termin am selben Tag abzusagen, wenn Du keine Lust hast. Du hast allen anderen schon versprochen, dass Du kommst.
Lerne auch die Leute näher kennen. So bist Du viel motivierter wiederzukommen.
3. Lerntreffen mit anderen Sprachlernern
In den letzten 2 Punkten hast Du erfahren, wie Du die Sprache regelmäßig sprechen kannst.
Auch wenn das die wichtigste Aktivität beim Sprachenlernen ist, reicht es meistens nicht ganz aus.
Du musst weiterhin die ein oder andere Vokabel lernen (so lernst Du schnell neue Vokabeln und behältst sie dauerhaft), Texte lesen und auch Grammatik lernen. Das alles ist jedoch weniger wichtig als Gespräche zu führen.
Diese ganzen Zusatzaktivitäten zu machen, macht oft wenig Spaß. Und deshalb ist es besonders schwer sich für diese Aktivitäten aufzuraffen.
Eine Alternative ist jemanden zu suchen, der dieselbe Sprache lernt wie Du und dieselben Probleme hat.
Zusammen mit jemanden Lernen macht mehr Spaß und gibt dem Lernen einen etwas mehr verpflichtenden Charakter.
Trefft euch 1-2 Mal die Woche an einem festen Termin, um zusammen zu lernen.
Z. B. könnt ihr erstmal zusammen Vokabeln lernen und euch dann gegenseitig abfragen.
Ihr könnt euch auch gegenseitig Texte vorlesen oder einen Film oder eine Serie in der Fremdsprache gucken.
Alle Aktivitäten, die Dich weiterbringen aber vielleicht alleine langweilig sind, kannst Du mit Deinem Lernpartner durchführen.
So bist Du motivierter, weil Du einen Mitstreiter hast. Du kannst aber auch weniger einfach Dich rausreden, denn dann müsstest Du Deinem Lernpartner absagen, statt wie üblich es auf morgen zu schieben.
Diese Lernaktivitäten kannst Du natürlich auch alleine ganz einfach zwischendurch ohne zusätzlichen Zeitaufwand durchführen.
Dafür eignet sich am besten Deine tote Zeit, also wenn Du etwas zu tun hast oder unterwegs bist und Dich auf nichts konzentrieren musst. Das kann in der Bahn, im Auto oder beim Putzen sein.
Wenn Du aber Schwierigkeiten hast, Dich in solchen Situationen zu motivieren, dann eignen sich die Treffen mit anderen Sprachlernern.
4. Sprachkurse
Wenn Du große Probleme hast Dich zum Sprachenlernen aufzuraffen, kann ein Sprachkurs eine gute Ergänzung sein.
Du hast einen regelmäßigen wöchentlichen Termin (oder mehrmals wöchentlich) zu dem Du gehen musst.
Es ist einfacher diesen Pflichttermin wahrzunehmen als eben einfach nur eine Stunde lernen, die Du Dir vorgenommen hast.
Achte jedoch darauf, dass mit lediglich einem wöchentlichen Sprachkurs Du nicht besonders weit kommen wirst mit Deinen Sprachkenntnissen.
Wenn Du wirklich eine Fremdsprache lernen willst, ist der Sprachkurs lediglich eine Ergänzung. Das Wichtigste bleibt die Anwendung mit Muttersprachlern.
Fazit: Umgehe ganz einfach Motivationsprobleme mit festen Terminen
Wie Du siehst, kannst Du selbst eine Fremdsprache lernen, wenn Du Schwierigkeiten hast Dich zu motivieren.
Anstelle, dass Du Dich zwingst und zum Lernen aufraffst, machst Du Dir Pflichttermine.
So erhöhst Du die Wahrscheinlichkeit ganz eindeutig, dass Du es schaffst zu lernen.
Versuche aber so wenige Termine wie möglich ausfallen zu lassen.
Wenn Du erstmal anfängst den einen oder anderen Termin abzusagen, wird es immer schwieriger nicht auch den nächsten ausfallen zu lassen.
Du kannst es Dir zur Gewohnheit machen Tandemgespräche zu führen oder zum Sprachkurs zu gehen.
Genauso kannst Du es Dir aber auch zur Gewohnheit machen alles ausfallen zu lassen. Und diese schlechte Gewohnheit fängt an sich breit zu machen, sobald Du den ersten Termin hast ausfallen lassen.
Autor:
Gabriel ist Sprachenthusiast und Gründer von Sprachheld.de. Fremdsprachen sind seine große Leidenschaft und mittlerweile beherrscht er 6 davon. Auch reist er gerne, vor allem in die Länder, in denen er seine Kenntnisse anwenden kann.
2 Comments
Peter Rettig
Bin völlig mit Deinen vier Wegen einverstanden, würde nur die Reihenfolge nur anders sehen: Um an Tandemgesprächen, Stammtischen und anderen Lerntreffen teilnehmen zu können, brauchst du schon ein bisschen Grundwissen. Sonst fühlst Du dich wie ein Fisch aus dem Wasser: #4 sollte darum wohl zuerst kommen…
Sonst finde ich Deinen Post “right on”!
Gabriel
Hallo Peter,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Die vier Punkte sind ganz zufällig. Aber mit Gurndwissen ist es viel einfacher tatsächliche Gespräche zu führen, da hast Du recht.
Viele Grüße
Gabriel